Liebe Eltern,

in der heutigen digitalen Welt sind Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime und Disney+ fester Bestandteil des Alltags vieler Jugendlicher. Während diese Dienste Unterhaltung und Bildung bieten können, ist es wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein. Hier finden Sie einige Informationen und Tipps zum Umgang mit dem Thema.

Was sagt die Forschung?

Studien zeigen, dass Streaming-Dienste, insbesondere Disney+, als besonders „süchtig machend“ empfunden werden können. Zudem können exzessive Sehgewohnheiten den Schlaf beeinträchtigen und zu Bewegungsmangel führen.

Schlaf und Streaming

Eine Schlafstudie der Techniker Krankenkasse hat ergeben, dass Vielseher nicht nur weniger schlafen, sondern auch deutlich schlechter. Bei den Befragten, die schlecht oder sehr schlecht schliefen, gaben 72 Prozent an, abends lange fernzusehen – unter den “Gutschläfern“ waren nur 43 Prozent TV-Junkies. Und der TV­ Konsum zog neben dem Schlafmangel bei fast jedem Zweiten auch ein Bewegungsdefizit nach sich. Binge-Watching und das sogenannte „Second Screening“, also parallel noch auf das Handy oder Tablet zu gucken, strengen das Gehirn an und verhindern, dass man wirklich abschalten kann, so die Techniker Krankenkasse.

Suchtpotential durch Cliffhanger

Serien, die mit einem Cliffhanger enden, können das Suchtpotential erhöhen. Die Neugier auf die nächste Episode wird so gesteigert, dass der Drang, weiterzuschauen, verstärkt wird.

 

Tipps für einen bewussten Umgang:

  • Setzen Sie Grenzen: Besprechen Sie mit Ihren Kindern, wie viel Zeit für das Streaming angemessen ist.
  • Seien Sie ein Vorbild: Zeigen Sie einen bewussten Umgang mit Medien und nehmen Sie sich Zeit für gemeinsame Aktivitäten abseits des Bildschirms.
  • Reflexion und Kommunikation: Ermutigen Sie Ihre Kinder, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Ein offenes Gespräch kann hier viel bewirken.
  • Keine Cliffhanger vor dem Schlafengehen: Ermutigen Sie Ihre Kinder, spannende Serien nicht unmittelbar vor dem Schlafen zu schauen, um die Schlafqualität nicht zu beeinträchtigen.

Fazit

Streaming-Dienste können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Ein bewusster und maßvoller Umgang mit diesen Medien ist entscheidend, um Suchtverhalten und andere negative Konsequenzen zu vermeiden. Als Eltern können Sie hier eine wichtige Rolle spielen, indem Sie Grenzen setzen und den Dialog fördern.

Eine Zusammenfassung aus: „Serien suchten“. Zwischen Genuss und Kontrollverlust, in: Sucht-Hilfe X/23, S. 4-8.